Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Gibt es die Formel für ein langes Leben?

Die amerikanischen Wissenschaftler Howard Friedman und Leslie Martin haben festgestellt, daß die menschliche Lebenslänge nicht von der Art der Ernährung abhängt. Also stimmt die Behauptung doch, Vegetarier und Veganer lebten nicht länger, es komme ihnen nur länger vor? Und griesgrämig sind sie auch noch, wie Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß feststellte.

Ihr Resümee: Vieles, von dem wir dachten, es verhindere ein langes Leben, ist gar nicht so schädlich, wie bislang angenommen, das Rauchen selbstverständlich ausgenommen, obwohl Helmut Schmidt da etwas anderer Meinung sein dürfte. Aber der raucht ja auch Menthol-Zigaretten, jedenfalls solange es sie noch gibt. Bleiben jetzt die Faktoren, die bislang unterschätzt wurden. Die entpuppten sich nach den Forschungen der beiden Wissenschaftler überraschenderweise als entscheidend für die Lebensdauer und können ein bis zu 10 Jahre längeres Leben schenken. Schauen wir sie uns an.

Realisten haben Vorteile
Von wegen, alles wird gut. Optimisten neigen dazu, das Leben durch die rosarote Brille zu sehen und damit dazu, unvorsichtig zu sein. Klar, sie sind auch risikofreudiger und schlagen auch gutgemeinte Ratschläge in den Wind. Deshalb trifft den Optimisten ein Rückschlag härter als andere.

Besonders im Vorteil sind die Realisten. Sie schätzen Situationen angemessener ein und vermeiden unnötige Risiken. Läuft mal etwas anders als geplant, sind sie besser darauf vorbereitet und können souveräner damit umgehen. Meistens verfügen sie in solchen Fällen ohnehin über den berühmten Plan B. Selbst die Pessimisten sind nicht zu verachten, denn sie werden in der Regel nicht unangenehm überrascht. Schlimmer als sie sich etwas vorstellen, kann es nicht kommen - dafür aber immer besser, sehr viel besser manchmal sogar.

Glück ist immer gut, trotzdem macht es nicht gesünder
Umgekehrt ist es besser: Wer gesund ist und ein erfülltes Leben hat, der kann auch glücklich sein. Wir lernen daraus: Glück ist nur das Nebenprodukt eines gesunden und erfüllten Lebens, aber nicht die Ursache dazu. Und wenn dann noch das nötige Geld, das liebe, vorhanden ist, ist schon fast die Grundvoraussetzung für den Lebenserfolg geschaffen.

Gewissenhaftigkeit zahlt sich aus
Sie sind kontaktfreudig und haben ein sonniges Gemüt? Gut für Sie, aber das sind keine Garantien für ein langes Leben. Hier helfen nur Gewissenhaftigkeit und Disziplin, denn nur gewissenhafte und disziplinierte Menschen bevorzugen aufgrund ihrer Persönlichkeit einen gesünderen Lebenswandel. Sie trinken und rauchen weniger und sind dadurch in der Regel gesünder. Sie verfügen über harmonische Freundschaften, glücklichere Ehen und schaffen sich bessere Arbeitsbedingungen, was zu wichtigen Voraussetzungen für ein langes Leben führt. Das leitet zur ersten Grundvoraussetzung:

Selbstdisziplin ist das halbe Leben, denn Aktivität und ein strukturierter Alltag sind der Schlüssel zu einem langen Leben. Wichtig ist dabei jedoch, bei allem, was Sie tun, auch Ihren Spaß zu haben. Und seien Sie nicht zu bequem, laufen Sie lieber Treppen und nehmen nicht den Fahrstuhl. Oder anders ausgedrückt, Bewegung schadet nicht, solange Sie nicht übertreiben.

Sport, der keinen Spaß macht, hilft auch nicht
Bewegung nützt aber auch nur dann, wenn Sie sich gerne bewegen, denn wer sich quält, tut sich nichts Gutes. Jeder Mensch hat seine eigene Art sich zu bewegen und es kann bereits genügen, regelmäßig spazieren zu gehen, Rad zu fahren und zu schwimmen. Manche Menschen spielen nur deshalb Golf, weil ein Caddy die Ausrüstung schleppt. Macht sich gut und zeigt, daß man es zu etwas gebracht hat. 

Stress ist schlecht, Langeweile ist noch schlechter
Wir reden hier allerdings nur vom "normalen Stress" und nicht von extremen Formen, wie Mobbing oder Überforderung. Negativer Stress entsteht in der Regel durch Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten. Einfacher Alltagsstress als Form von Erfolgsdruck schadet nicht, sondern kann im Gegenteil beflügeln und stärken. Also: Nicht nur Red Bull verleiht Flügel, auch Stress ist dazu in der Lage. Wenn Sie sich im Gegensatz dazu langweilen, weil mal wieder gar nichts los ist, dösen Sie lieber vor sich hin, als zwanghaft etwas tun zu wollen. Falls sich dann jemand darüber mokiert, behaupten Sie, Sie würden meditieren. Dann glaubt jeder, selbst wenn Sie nichts tun, Sie wären trotzdem immer aktiv. Sie müssen es nur richtig auslegen. Wie es so schön heißt: In der Ruhe liegt die Kraft. Das führt zur Formel Nummer zwei:

Machen Sie genügend Pausen, denn nur dann strahlen Sie Gelassenheit aus. Die schönsten Momente im Leben sind verloren, wenn man sie blind vorbeifliegen läßt. Lassen Sie sich Zeit zum Genießen und zum Ausruhen. Alles, was Hektik verursacht, lenkt vom wirklichen Leben ab. Legen Sie jeden Tag ganz bewußt einen Moment der Stille ein und geben Ihrem Körper und Ihrem Geist ein Atemholen und damit eine Regeneration. Wenn Sie dies regelmäßig tun, werden Sie feststellen, daß Ihre Gedanken nicht mehr ziellos hin- und herlaufen. Dadurch sinkt sogar Ihr Blutdruck sowie Ihre Pulsfrequenz.

Engagement ist Voraussetzung für ein erfülltes Leben
Da sind sich die beiden Wissenschaftler sicher: Wer sich engagiert und sich um andere Menschen kümmert, wird älter. Daher täuscht es auch zu meinen, daß religiöse Menschen, die stark in ihrer Kirchengemeinde eingebunden sind, einen Vorteil bei der Lebenslänge haben. Es ist aber nicht das Polieren von Kirchenbänken (mit dem Hinterteil), das älter werden läßt, sondern ein soziales Engagement, das mit einer aktiven Teilhabe am Gemeindeleben einhergeht. 

Erfolg im Beruf und soziale Kontakte sind die beste Lebensversicherung
Eigentlich selbstverständlich: Wer im Beruf nicht anerkannt wird, wer sich mit Hartz IV durchs elende Leben schleppt und auf den immer wieder herabgeschaut wird, weil man ihn oder genauso sie als Sozialschmarotzer bezeichnet, wer in prekären Umständen leben muß und für die geleistete Arbeit keine gerechte Entlohnung erhält, der hat einfach schlechte Karten. Das gleiche gilt für vereinsamte Menschen, für Menschen, die sich zurückziehen, verbittert sind und überall als Außenseiter betrachtet werden. 

Die Bedeutung eines gut funktionierenden Netzwerkes kann laut Friedman und Martin gar nicht hoch genug veranlagt werden. Doch die sozialen Kontakte müssen nicht zwangsläufig familiärer Art sein. Auch gute Freunde verbessern die Aussichten auf ein langes Leben. Die verbreitete Annahme, daß Verheiratete älter werden, ist übrigens falsch. Auch dabei kommt's den meisten nur länger vor. 

Schlechte Beziehungen jedoch machen krank
Während vor allem Männer von einer glücklichen Ehe profitieren, kann in erster Linie eine schlechte Partnerschaft für Frauen der Grund für Krankheit sein. Doch eines der größten Gesundheitsrisiken stellt eine Scheidung dar. Aber damit können wiederum Frauen besser umgehen als Männer, manche blühen danach wieder richtiggehend auf. Klar: Wer sein Klotz am Bein loswird, kann besser gehen. So gilt für das weibliche Geschlecht: Nur gute und stabile Partnerschaften haben die Kraft, sich positiv auf die Lebenszeit auszuwirken. 

Allgemein gilt noch immer eine alte Warnung: Wenn dich die bösen Buben locken, folge ihnen nicht. Wenn Sie statt Buben hier Banken einsetzen, liegen Sie nicht falsch. Verluste durch gezielt falsche Beratung sind keine gute Voraussetzung fürs Leben. 

Was fehlt uns noch?
Formel drei: Bleiben Sie neugierig. Wer ein Ziel im Leben hat, für das er brennen kann, reduziert seinen Stress. Oder wie das Motto dieser Webseite lautet: Nur wer selbstbestimmt denkt und handelt, erreicht seine Ziele im Leben und nützt seinen Mitmenschen. Lassen Sie auch in älteren Jahren Ihr Gehirn nicht verkümmern, denn Ihr Gehirn geht nicht in Rente, solange Sie es benutzen. Lebensverkürzend sind dagegen Unterforderung und Langeweile. 

Formel vier: 
Pflegen Sie Ihre Rituale.
Festen Gewohnheiten wohnt eine enorme Kraft inne. Nehmen Sie sich auch die Zeit, die Gesellschaft anderer Menschen mit einem Glas guten Weins zu genießen. Oder wie es der bekannte Benediktiner Anselm Grün sagt: "Rituale wollen uns mitten in den Anforderungen des Lebens Freiraum gewähren, in dem wir aufatmen können." Das bestätigen auch Mediziner. Es gibt keine bessere Ruhequelle als das Pflegen von Ritualen. Lebensverlängernd wirken diese jedoch erst dann, wenn sie regelmäßig praktiziert werden, immer zur gleichen Zeit, am selben Ort. Aber Achtung: Täglich besoffen ist zwar auch ein geregeltes Leben, wirkt aber nicht lebensverlängernd.

Die wichtigste fünfte Formel:
Leben Sie im Hier und Jetzt.
Und machen Sie etwas draus. Setzen Sie sich ruhig ein hohes Ziel, ein ausgefallenes Ziel. Es ist nicht unbedingt nötig, es am Ende auch zu erreichen, allein der Weg dahin ist schon belebend. Nur sollten Sie Ihr Ziel auch richtig definieren: Viel Geld zusammenzuraffen ist kein Lebensziel, Gier frißt Hirn, Geiz ist schädlich und Neid frißt in den Eingeweiden. Oder wie schon Salomo schrieb: Es ist alles eitel, ganz eitel. Und so und so vorbei, wenn der Sargdeckel zufällt und die silberne Schnur gerissen ist.    


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