Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Wie Photovoltaik unser Leben verändern kann

Betrachten wir einmal die Situation der Energiewende in der Bundesrepublik Deutschland und was deren Energieminister Peter Altmaier während seiner nun abgelaufenen Ministerzeit zustande gebracht hat, dann stellen wir fest: Der für die Energiewende unerläßliche Stromnetzausbau ist praktisch zum Erliegen gekommen. Im Jahr 2013 wurde kein einziger neuer Leitungskilometer gebaut, so die Bilanz der Bundesnetzagentur. Grund dafür sind unter anderem Planungsänderungen sowie Proteste vor Ort.

Eigentlich kein gutes Omen für Werbesprüche wie VoRWEggehen. Aber gehen wir überhaupt in die richtige Richtung? Diese Frage zu klären, wird eine der Aufgaben der neuen Regierung Merkel sein, vor allem die Aufgabe für den neuen Wirtschafts- und Ernergieminister. Also: Sigmar Gabriel - übernehmen Sie. 

Denn das eigentliche Kreuz mit der Energiewende ist nicht die Wende. Sondern es sind die neuen Energien. Und die haben es in sich, denn diese Energien werden dezentral erzeugt. Und was dezentral erzeugt wird, das sollte auch dezentral genutzt werden. Wozu also der Netzausbau überhaupt? Was sollen die Stromautobahnen von der Nordseeküste bis ins tiefste Bayern, wenn die Bayern selber genug Strom aus Sonne erzeugen, daß sie den norddeutschen Wind wehen lassen können, wo der Wind halt so weht. 

Wo kommt Strom eigentlich her? Dumme Frage, dumme Antwort: Aus der Steckdose. Oder anders ausgedrückt, wir haben uns daran gewöhnt, Strom ist einfach da. Dabei ist das ganz und gar nicht natürlich. Jeden Winter hören und lesen wir, daß in den hochindustrialisierten USA ganze Landstriche tage- und wochenlang ohne Strom sind, weil die marode Netzinfrastruktur dem Winter nicht gewachsen ist, und die Leitungen einfach reißen. Kann uns nicht passieren, oder doch? Gab es da nicht vor einigen Jahren im Einzugsgebiet des Stromriesen RWE, also in Nordrhein-Westfalen, im Münsterland einen Stromausfall, der mehrere Tage anhielt, mitten im strengsten Winter, weil die Strommasten den Schneemassen nicht mehr gewachsen waren?

Was ist denn mit dem Blackout, der angeblich eintreten könnte, wenn wir unsere sicheren heißgeliebten KKW so einfach abschalten? Nehmen wir einmal an, er würde wirklich eintreten. Kein Licht, keine Heizung oder Kühlung, kein Kühlschrank, kein TV, kein Geldautomat, keine Supermarkttür, die sich öffnet - rien ne va plus, fini, aus, nur die dummen Gesichter leuchten noch in der Dunkelheit oder Rudolfs rote Nase. Unter www.spannbauer-krisenvorsorge.com können Sie im Shop nachsehen, was dann noch helfen kann. Auch beim Outdoor- oder Survival-Spezialisten läßt sich rechtzeitig was finden. 

Wie konnten wir eigentlich in eine solche Lage geraten? Holen wir uns einmal Rat. Der verstorbene Biochemiker Frederic Vester schrieb in seinem 1988 erschienenen Buch "Leitmotiv vernetztes Denken" (Heyne-Verlag): "Die Tatsache, daß viele Menschen, die von Haus vernetzt denken, sich nicht entfalten können, daß andere wieder nicht vernetzt zu denken gelernt haben, weil sie die Wechselwirkungen komplexer Systeme in der Schule nie erfahren haben, ist nun gewiß auch mitverantwortlich  dafür, daß wir in unseren wirtschaftlichen Produktionsprozessen aus den gewohnten Denkschablonen nicht heraus können und so angesichts vieler Probleme oft auf nächstliegende Möglichkeiten nicht kommen. Man denke nur an das enorme, brachliegende Potential kybernetischer Technologien und ihre mögliche Variationsfülle, die deshalb noch so ganz in den Anfängen stecken.

Damit meine ich Techniken im Verbund, wie Symbiosen, Recycling, Energieketten, Mehrfachnutzung und andere Arbeitsformen einer eleganten, kleinräumigen, aber dafür um so effizienteren Technik, wie sie auch die Natur benutzt und wie sie eigentlich doch einer Art von 'Ökosystemen der Wirtschaft' zukäme. Eine Richtung, wie sie sich jetzt erst ganz allmählich in mehr und mehr Einzelinitiativen entwickelt" (Zitatende).

Zu den erneuerbaren Energien zählen neben der Solarenergie Windkraft, Biomasse und Wasserkraft, die die älteste Energieerzeugung der Menschheit überhaupt ist. So wird in Bayern 15 Prozent des Stroms in kleinen und großen Wasserkraftwerken erzeugt, vom bedeutenden Walchenseekraftwerk bei Kochel bis hinunter zum Mühlrad am rauschenden Bach.

In diesem Artikel werde ich mich jedoch auf Photovoltaik beschränken, da diese bereits bei genügend Helligkeit mit der Stromerzeugung beginnen kann und vor allem vor private Nutzer geeignet ist. Damit ich nicht generell falsch verstanden werde, gleich vorab: Natürlich läuft keine Fabrik mit Solarmodulen auf dem Dach allein. Sowas behaupten zu wollen, wäre Phantasterei. Aber wenn wir private oder auch gewerbliche Stromabnahmen durch Photovoltaik reduzieren, reichen vorhandene Kraftwerke und Netze vollkommen aus.  

Man kann auch Strom sparen, wie das kluge Ökos immer wieder empfehlen. Aber ist das wirklich klug oder nur das Geschwätz von Klugscheißern, Miesepetern, Anderen-nichts-gönnen-Wollenden oder Energieasketen? Am 6. Juni 2013 geschah das Unausweichliche, wurde der Albtraum aller Energieriesen Realität. Um exakt 14 Uhr 19 strahlte die Sonne eine Leistung von 23,4 Gigawatt ins Stromnetz ein und deckte damit zu diesem Zeitpunkt 39 Prozent des Verbrauchs Deutschlands ab. Für diesen Strom floß kein Cent in die Kassen der Stromriesen, früher konnte man bis zu zwei Euro für diese wertvollen Kilowattstunden kassieren, wie die Wiener "Sonnenzeitung" süffisant schrieb. Das besonders Schlimme war dabei aber, man mußte das angrenzende Ausland beknien, gegen teures Geld deutschen Strom abzunehmen und später diesen Strom wieder zurückkaufen. Wobei besonders die Österreicher den Piffkes wieder einmal eine lange Nase drehen konnten.

Da aber die Sonne nicht in der Nacht scheint, muß so erzeugter Solarstrom zwischengespeichert werden. In schönen großen Pumpspeicherseen. Und schon kocht die bayerische Seele hoch und auch die der wackeren Schwaben. Ich hätte da eine ganz dumme Frage: Wie wäre es, wenn jeder Hausbesitzer seinen erzeugten Solarstrom nicht ins Netz einspeichert sondern selbst speichert bis er ihn braucht? Die "Sonnenzeitung" sieht das so: "Die Photovoltaik wird ihre Trümpfe erst voll ausspielen können, wenn ihre Errichter erkennen, daß die netzentlastende Eigenstromnutzung bei steigenden Strompreisen die sinnvollste Anwendungsform ist und nur der Überschuß ins Netz oder in geeignete Speicher geht."

Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen speisen entweder den gesamten oder nur den nicht selbst verbrauchten Strom in das Stromnetz ein. Bei einer fünf Kilowattpeak großen Photovoltaik-Anlage und einem Stromverbrauch von etwa 5000 Kilowattstunden kann die Stromrechnung um rund 30 Prozent reduziert werden. Wenn jedoch Akku-Systeme eingesetzt werden, kann die Eigenverbrauchsquote in einem Haushalt auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden. Wenn die Photovoltaik-Anlage mehr Strom erzeugt, als momentan im Haus verbraucht wird, lädt das System mit dem überschüssigen Strom den Akku. Dieser Strom kann dann immer, wenn Bedarf ist (auch während der Nacht) verbraucht werden. 

Es gibt verschiedene Akkus, basierend auf unterschiedlichen Technologien. Eine Studie der Universität Reutlingen - zum Thema Energiespeichersysteme für Photovoltaik-Anlagen - kam zum Ergebnis, daß sich grundsätzlich Blei-Akkus und Lithium-Ionen-Akkus für den Einsatz in Speichereinheiten in Wohnhäusern am besten eignen.

Doch nicht nur die Nutzer profitieren von Speichern, sondern auch die Stromnetze können so entlastet werden. Denn wird der Sonnenstrom selbst genutzt, muß er nicht ins Netz gespeist werden und es kommt zu weniger Schwankungen durch nicht vorhersehbare PV-Strommengen im Netz. So können Spitzenlastungen reduziert und das Netz stabilisiert werden.

Einen ersten Überblick über diese Technik kann man sich verschaffen unter www.fronius.com, www.SMA.de/SmartHome, www.Solarworld.de/Sunpac und natürlich bei den regionalen Anbietern. 

Natürlich kann man Photovoltaik auch nutzen, wenn man kein Hausbesitzer ist. Mittlerweile ist es möglich, alle Geräte, die mit einem Akku betrieben werden, also elektrische Zahnbürsten, Rasierer, Mobiltelefone, Tablets, Laptops und viele andere im Haus, im Garten, im Wohnmobil, am Strand oder wo auch immer per Photovoltaik aufzuladen. Nötig ist dazu ein Mobiles Solarpanel, zum Beispiel von revolt, das über www.pearl.de zum Preis von 39,90 € erhältlich ist. Was alles auf dem Markt ist, findet man bei Google unter Mobiles Solarmodul.

Es ist nicht nur möglich sein Elektroauto im Carport mit Solardach aufzuladen, auch eBiker können ihr Rad unterwegs bei bike-energy-Ladestationen schneller laden als mit herkömmlichen Heim-Ladegeräten www.bike-energy.com. Seit kurzem können auch Touristen in Münster/Westfalen ihre Sightseeing-Tour mit einem Solarbus absolvieren www.muensteraner-stadtrundfahrten.de

Wer jetzt geistig unter Solarstrom steht, sollte sich über alle Möglichkeiten, die sich inzwischen bieten, viermal im Jahr unterrichten lassen www.sonnenzeitung.at, die im ganzen deutschsprachigen Raum abonnierbar ist. Ein wöchentlicher Newsletter kann angefordert werden bei der Webseite des Journalisten Franz Alt www.sonnenseite.com. Wie Franz Alt seit Jahren wirbt: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung." Dafür aber die Energieriesen und das nicht zu kanpp.

Also alle ihr verkappten Weltverbesserer oder ihr unverbesserlichen Wachstumsfetischisten mit eurem Gigantismus der allein seligmachenden großtechnologischen Lösungen: "Geht uns aus der Sonne!" - meint jedenfalls www.der-clevere-Lebenskuenstler.de

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