Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Meine eigene "Fabrik"

Warum kommen eigentlich neue Ideen und Geschäftsmöglichkeiten immer nur aus Amerika? Haben Sie sich das schon einmal gefragt? Die eine mögliche Antwort: Im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten herrscht noch der Geist der Pioniere, die nicht nur neues Land eroberten, sondern sich auch stets die Frage stellten, da müsse es doch noch eine Möglichkeit geben, etwas so zu machen, wie man es sich vorstellt. Aber ist "neu", wirklich etwas ganz Neues oder vielleicht etwas schon ganz "Altes"? Existiert es gar bereits im kollektiven Gedächtnis der Menschheit?

Was hindert Menschen, neu zu denken? Schauen wir uns das "alte Europa" einmal näher an, ach, da brauchen wir nur zwei Beispiele und schon wird klar, wo die Hinderungsgründe sind. Ein Österreicher zum Beispiel, der nicht zumindest einen Titel hat (Herr Ingenieur, Herr Kommerzialrat) ist schlicht und einfach nur ein halber Mensch. Und halbe Menschen, wie sollen die was zustande bringen? Oder Griechenland. Erstarrt ein Land in Korruption, verkrusteten Strukturen und Bürokratie, wie soll sich da noch etwas bewegen?

Aber trotzdem. Warum liegen Denkfrabriken, die die Zukunft beschreiben wollen, so oft daneben? Einfache Frage, einfache Antwort. Weil sie zuviel in Science-Fiction denken. Jules Verne läßt grüßen. Der eigentliche, der grüßen lassen sollte, ist jedoch der alte, längst verstorbene, aber unglaublich weise, Rabbi Ben Akiba (Akiba ben Josef), der von 55 - 135 n.u.Z. lebte. Von ihm, heißt es, stamme der Ausspruch: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Es ist alles schon einmal dagewesen."

He, ja wie? Doch, es stimmt. Wir müssen nur etwas anders denken. Dagewesen heißt nicht immer "genauso", dafür aber "in der gleichen Art". Bevor ich also auf eine Entwicklung eingehe, die die Zukunft der Menschheit bestimmen wird, gleichsam das Geschäft der Zukunft ist, müssen wir uns erst einmal darüber klarwerden, wieso sich unser heutiges Leben schon einmal in früheren Jahrhunderten abgespielt hat. Nur so gelingt es uns, unsere Handlungsweisen zu verstehen und in die Zukunft zu planen - überhaupt unsere Zukunft zu schaffen. Schauen wir es uns einmal näher an.

Als zu Beginn des letzten Jahrhunderts das Kino die Welt eroberte, hieß es, nun würde das Theater sterben. Als das Fernsehen populär wurde, sagte man dem Kino das Sterben voraus, dem Fernsehen ward das Ende vorausgesagt, als das Internet begann. Alle leben noch und sind sehr lebendig. Denn sie sind lediglich Varianten der Commedia dell'arte der beginnenden Neuzeit nach dem Mittelalter. Nicht umsonst nennt sich Thomas Gottschalk einen "Hanswursten", eine Figur der damaligen Kunstform.

Und DSDS? Die Nachfolge der mittelalterlichen Sängerwettstreite. Nur mit dem Unterschied, daß sich damals nicht jeder Jüngling oder jedes Jungfräulein, das krähende oder jaulende Töne von sich geben konnte, gleich für einen Superstar hielt, auf den die Welt gefälligst zu warten habe. Die Nachrichtenpräsentatoren von heute? Die Nachfolger der Bänkelsänger von einst, die über die Jahrmärkte zogen und gar schröckliche Ereignisse verkündeten, von wilden Tieren, Kriegen und Ländern, die im Boden verschwanden. Was ist also neu daran? Nichts. Sieht nur anders aus. 

Oder der Hartzi von heute, der vor der Glotze hockt und seinen Bierkasten leert. Der mit seinem Fußballverein leidet und jubelt, der einen der Klitschko-Brüder, der vor 70000 brüllenden Zuschauern Fallobst vermöbelt und in Grund und Boden prügelt, vorm TV antreibt - erinnert das nicht an das römische Kolosseum der Cäsarenzeit? Zwar darf der unterlegene Gegner überleben - wir sind ja keine Unmenschen mehr -, aber da ist es wieder: Panem et Circenses, Brot und Spiele für die Armen, damit sie ruhiggestellt sind. Antike Wagenrennen heißen heutzutage Formel eins. Oder Facebook - Vox populi, die Stimme des Volkes, in Holperdeutsch getippt. Die Spielhallen? Schon die Wächter am Kreuz von Jesus Christus warfen die Würfel um sein Gewand.  Homo ludens, der spielende Mensch, kann ein Bart noch länger sein?

Als den Jägern und Sammlern der Steinzeit die Beine vom Jagen und Sammeln wehtaten, wurden sie seßhaft, gründeten Siedlungen und betrieben Landwirtschaft und Handel. Als den Jägern und Sammlern der Neuzeit bei ihrer Schnäppchenjagd auf billige Lebensmittel klar wurde, daß Industrie und Großagrarier sie nur mit minderwertiger, fettiger und übersüßter Ware versorgten, erinnerten sie sich an frühere Zeiten, und so beginnen sie zunehmend mit der Selbstversorgung selbst in den Großstädten. Und weil der dazugehörige Begriff in Amerika geprägt wurde, nennt man dies Urban Gardening. 

Doch womit verdienen die Menschen eigentlich ihr Geld? Die erste industrielle Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war geprägt vom Manchester-Kapitalismus, der Ausbeutung der arbeitenden Menschen, die in Elendsvierteln der damals entstehenden Großstädte lebten und ihr Lebtag malochen mußten. Da sich die Arbeitskraft in den Industrieländern mittlerweile extrem verteuert hat, haben die neoliberalen Vordenker die Globalisierung erfunden, und die Industrie nutzt dieses schamlos aus. In Ländern der dritten und vierten Welt wie Bangladesh, Vietnam oder den Philippinen findet nun die große Ausbeutung der Armen zu schlimmsten Bedingungen statt, damit in den Ramschläden Europas und Amerikas Billigware zu niedrigsten Preisen verkauft werden kann. Nur Ramschware? Das nutzen genauso Markenhersteller, um auf diese Weise große Gewinne einfahren zu können. So werden Hersteller von Telefon-Spielzeugen zu den wertvollsten Firmen der Welt.

In den Industrieländern sind jetzt sogenannte Dienstleistungen gefragt. Weil auch dabei die Löhne immer mehr gedrückt werden können, müssen die Menschen immer mehrere Jobs gleichzeitig betreiben, um über die Runden zu kommen, während die Dienstleitungen rund um die Uhr erbracht werden müssen. Doch die beste Dienstleitung ist wiederum eine Industrie, die "Finanzindustrie". Und da in der Industrie bekanntlich Produkte hergestellt werden, werden hier Finanzprodukte, vulgo Zahlenwerke, hergestellt. Und so produzieren in den Etagen und an den Schreibtischen der Finanzindustrie die dort beschäftigten Nullen viele weitere Nullen. Immer solange, bis eine Finanzblase aufgebaut wurde, die dann zerplatzt, damit wieder alles von vorne beginnen kann. (Schon Thomas Jefferson, der 3. Präsident der USA äußerte sich im Jahre 1816 so: "Ich glaube ernsthaft, daß Bankinstitute gefährlicher sind als stehende Armeen.")  Damit werden zwar einige Manager steinreich und viele Gläubige bettelarm, aber es lohnt sich, vor allem, wenn man rechtzeitig die wertlosen Zahlen mit den vielen Nullen gegen wertvolle Produkte eintauscht. 

Und diese Spielchen können noch Ewigkeiten so weitergehen, bis die letzte Dumpfbacke, die mit glasigen Augen vor ihrem Rechner sitzt und nach der neuesten Reibachidee forscht (den Reibach machen dummerweise immer die anderen), begriffen hat, daß Geld nicht arbeiten kann, sondern daß es immer Menschen sind, die arbeiten. Der chinesische Weise Lao-Tse sagte: "Die Dinge sind dazu da, um das Leben zu gewinnen, doch das Leben ist nicht dazu da, um Dinge zu gewinnen." Doch User (Nutzer sind's ja nicht, weil es nichts zu nutzen gibt), die sinnlos Information auf Information in sich hineinfressen, wollen einfach nicht begreifen, daß sie nur Figuren in einem üblen Spiel sind, das mit ihnen getrieben wird. Aber es gibt trotzdem Hoffnung.

Denn nach jeder Übertreibung kommt irgendwann die Rückbesinnung, und wir sind ihr schon recht nahe gekommen.

Bevor wir nun zum eigentlichen Anlaß dieses Artikels kommen, klären wir noch rasch die Frage, warum sich Menschen so schwer mit der Lösung ihrer - auch der persönlichen - Probleme tun. Weil wir dazu neigen, Gegebenes einfach hinzunehmen, alles zu glauben, was uns interessierte Kreise vorbeten und dieses auch noch ungeprüft nachbeten. Oder sind in diesem Winter die Lichter in Deutschland ausgegangen, obwohl uns dies viele Geistesleuchten ständig vorgefunzelt haben? Jeder Mensch tobt am liebsten in seiner eigenen Suppenschüssel umher, ohne daran zu denken, daß jede Schüssel, jeder Teller auch einen Rand hat, über den man schauen kann. Dabei trägt die Suppenschüssel ihren Namen in Großbuchstaben außen angeschrieben: DIE MATRIX.

Weil aber das Internet nicht nur eine neue große Variante dieser Matrix ist, sondern gleichzeitig die Lösung von Problemen vereinfacht, weil - wie am Anfang dieses Artikels geschrieben steht - alles schon einmal in irgendeiner Form dagewesen ist, sind alle Informationen darin zu finden. Wir brauchen nur zu wissen, was wir wollen und suchen, und wir können es finden. Deshalb brauche ich auch keinesfalls mehr viele Seiten, um Ihnen zu beschreiben, wie 3D-Druck, das Herstellen individueller Produkte mittels Laser, funktioniert. Ich nenne Ihnen einfach alle relevaten Links in der Reihenfolge, wie Sie sie anklicken und lesen müssen. So geht anders denken nämlich auch.

Ein Ausgangspunkt dazu war das Übel, daß Geräte heutzutage gezielt nach einer vorbestimmten Zeit ihren Geist aufgeben, damit neue Produkte oder Ersatz gekauft werden müssen. Das Lügenwort dazu heißt Wachstum, die Wahrheit nennt sich "geplante Obsoleszenz". Der passende Link dazu: www.murks-nein-danke.de, und weil sich Amerikaner in ihrem Pioniergeist immer irgendwie zu helfen wissen, gibt es auch eine Seite,  wie man seinen Murks wieder reparieren kann - und zwar selber www.ifixit.com. Also "I fix it" - ich repariere es. 

Und so kann man individuelle Produkte für sich selber, noch besser aber für den Verkauf, selber herstellen. Zuerst die Grundlagen: http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Fabricator und www.heise.de/ct/artikel/Ideen-materialisieren-1269277.html und www.golem.de/specials/3d-drucker. Eine ganze Menge von Bauanleitungen findet sich unter www.thingiverse.com - Ding, das ich erschaffe. Wie das Ganze in Realität abläuft und wo Sie sich erste Produkte selbst herstellen können, findet sich unter www.fablab-muenchen.de sowie unter www.fablab-nuernberg.de. Im Anschluß an den Wikipedia-Artikel finden Sie weitere Orte und Universitäten, an denen sich Fablabs befinden. Google wird's schon finden.

Die Preise dieser Laserdrucker sollten Sie nicht erschrecken. Erstens gibt es bereits Bausätze für 499 Dollar, die angeblich jedes Kind in zwei Stunden zuammenbauen kann. Aber Preise für elektronische Geräte fallen schnell. Vor 35 Jahren kostete eine halbwegs schnelle Fotosatzmaschine noch 100.000 DM, und dabei konnte sie nicht einmal einen Bruchteil von dem, was ein Aldi-Multimedia-Rechner für 500 Euro heute kann. Als die ersten Laserdrucker ins Büro einzogen, mußte man dafür 3000 DM hinblättern, heute wirft man Sie Ihnen für 65 Euro beim Media-Markt nach.

Wenn Sie jedoch zu den Menschen gehören, deren Lieblingssatz mit "Ja, aber" beginnt, brauchen Sie noch einen kräftigeren Anstoß, gemeinhin auch als Tritt in einen hinteren Körperteil bekannt. Gary Vaynerchuk hat ein Buch mit dem Titel "Hau rein! - Erfüll Dir Deinen Traum und werde Unternehmer. Facebook & Co machen's für jeden möglich" geschrieben. Erhältlich im Verlag Börsenmedien. Und nun hören Sie auf, sich bei jedem Prelaunch, der nur Ihre eMail-Adresse verwursten will, anzumelden, sondern: 

Hauen Sie endlich richtig rein!