Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Vom Wert und Wesen des Geldes

Weil er nicht länger um das "Goldene Kalb" tanzen wollte, entschied sich Raphael Fellmer vor drei Jahren in den "Geldstreik" zu treten. Auch eine Art, auf sich aufmerksam zu machen. Dumm nur, daß er nicht der erste war, der auf diese Idee kam. So entschied sich Heidemarie Schwermer schon 1996, ohne Geld zu leben. Als Frau muß sie das ja gewöhnt sein, wie Spötter meinen. Aber hören wir uns einmal ein paar Argumente von Fellmer an. Oder besser, wer ist dieser Geldverächter eigentlich?

Fellmer trampte einige Zeit und kam dabei auf den Geschmack der Freiheit und somit zu seiner Lebensphilosophie. Man lerne die Dinge mehr zu schätzen, wenn man sie sich nicht einfach kaufen kann, meint er. Dabei weist ihn sein einfach gestricktes Weltbild nicht gerade als Feingeist aus. Deshalb ist er schlichtweg gegen alles, was nicht "gut" ist. Den millionenfacher Hunger in der Welt, das Umbringen von Tieren, die Zerstörung der Natur. Und - hat's was geändert?

Daher ist er für alles, was "gut" ist. Als da wären die Liebe. Die Menschheit (hey die auch?). Und was dergleichen mehr ist. Fellmer tut sich einfach. Bis Ende letzten Jahres lebte er mit seiner Frau und der zweijährigen Tochter Alma umsonst im Friedenshaus in Berlin. Jetzt ist er umgezogen und lebt in einem Zimmer bei einer anderen Familie.  Der wenige Raum: egal. Er ist ohnehin ständig unterwegs, seit sein Buch "Glücklich ohne Geld" erschienen ist. Ob dieses Glück Frau und Tochter teilen, darüber schweigt er. Sein Buch kann man kostenlos unter www.raphaelfellmer.de herunterladen, die Weisheiten von Heidemarie Schwermer unter www.heidemarieschwermer.com.

Die Visionen der Geldlosen sind halt irgendwie sympathisch aber leider auch sehr oberflächlich. Man kann deshalb sagen: schlicht, einfach, naiv. Aus diesem Grund wollen wir uns hier einmal mit Wesen und Funktion des Geldes beschäftigen. Darüber, was wir damit machen und vor allem, was es mit uns macht. Und was man mit uns anstellt, indem man uns vom Bargeld entwöhnen will, weil es doch so einfach wäre, alle Zahlungen elektronisch zu erledigen. 

Eine geniale Erfindung

Da die letzte bedeutende Erfindung der Menschheit bekanntlich der Ausschaltknopf am TV-Gerät ist, müssen die wirklich wichtigen Erfindungen, wie zum Beispiel die beweglichen Lettern, ohne die Sie jetzt vor einem leeren Bildschirm säßen, etliche Zeit zurückliegen. Schon vor vielen Jahrhunderten fiel es den Steinzeit-Indianern auf, daß das ständige Tauschen von Gütern mit der Zeit beschwerlich und zeitraubend war, und sie fanden ein Äquivalent, also Muscheln, Steine oder geprägte Abbildungen. Die alten Römer, die ganz ohne Navi und Smartphone ein Weltreich auf die Beine gestellt hatten, waren dann Meister im Prägen von Münzen.

So gab es jenen Kaiser, der auch aus dem, was seine Untertanen so alles an Wänden oder in Rinnen abschlugen, noch Steuern rauspresste, dem Kritiker seiner Handlungsweise keine Bankkarte sondern eine Handvoll Münzen zum Riechen unter die Nase hielt und dabei als Erklärung statt Pecunia in der Mehrzahl "Pecuniae non olet" (Geld stinkt nicht) bemerkte. Denn das Zahlungsmittel war zwar schon erfunden, aber noch nicht das Geld in seiner heutigen Form, in der es als Bargeld in Münzen und Scheinen, Schecks und Wechseln, Kredite, Forderungen und Verbindlichkeiten, Giralgeld (Konten) und als Zahlung per Bank- und Kreditkarte sowie per Mobiltelefon existiert. Und mit letzterem wird die beste Falle für alle, die mit der Zeit gehen wollen, aufgestellt.

Zur Erforschung von Konsumverhalten gibt es bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein Verbraucherpanel von rund 30.000 Mitgliedern (ähnliches bei Nielsen), die ihre täglichen Einkäufe per elektronischem Tagebuch übermitteln. Dabei sind ihre persönlichen Daten anonymisiert, also streng geschützt. Wie sollen dabei Industrie und Handel herausfinden, was Sie, oder gerade Sie, wie, wo und wann einkaufen? Dies entlockt man Ihnen nun scheinbar bequem per Handyzahlung im Vorbeigehen und Sie - Sie zahlen damit so ganz nebenbei mit wertvollen Informationen über Ihr Kaufverhalten und den Ort Ihrer Käufe. 

Aber Geld kann noch mehr. Genauso wie der Ring aus J.R.R.Tolkiens "Herr der Ringe" eignet es sich hervorragend als Mittel zum Knechten. Indem man bereits an Jugendliche Kredite ausreicht und diese zur Verschuldung anregt, was sie auch aus Unkenntnis des Vorhabens bereitwillig tun, schafft man lebenslängliche Leibeigene der Banken, die diesen Teufelskreis niemals verlassen können, weil sie ihn ohnehin niemals verlassen sollen. Damit diese auch in ständiger Sorge sind, hat man die Schufa geschaffen, die streng darauf schaut, wie es um die Zahlungsfähigkeit dfer Geknechteten steht. Wie Ihnen das egal sein kann, lesen Sie unter www.der-clevere-Lebenskuenstler.de/leben-ohne-schufa.html.  

Der Unterschied zwischen Preis und Wert

Wenn wir meinen, der Wert eines Produktes oder einer Ware wäre identisch mit dem Preis, den wir dafür zu zahlen haben, irren wir in der Regel gewaltig. Der Preis einer Ware richtet sich stets nach den Vorstellungen des Verkäufers, was der Kunde dafür zu zahlen bereit wäre, bzw. wie man den Kunden am besten in den Verkaufsraum bringt. Ist er erst einmal herinnen, kauft er neben Sonderangeboten auch noch die Waren, die teuer genug sind, um die Preisnachlässe der Angebote wieder auszugleichen. Während meiner Zeit als Leiter einer Druckerei hatte ich wöchentlich Zugang zu der Einkaufsabteilung von SUMA (Supermagazin) und bemerkte einmal zu den Herren, daß die Preise des Verbrauchermarktes günstiger seien als die der gleichen Waren im zugehörigen Cash&Carry. Die Antwort war bezeichnend: "Der SUMA ist immer günstiger". Wozu dann C&C? Ganz einfach, bei dessen Wettbewerber in der gleichen Stadt waren die Preise auch nicht günstiger.

Wenn Sie einmal preiswert einkaufen, heißt das noch lange nicht, daß Sie ein Schnäppxchen erworben haben. Sie haben lediglich eine Ware erworben, von der Sie meinen, Preis und Wert wären identisch, eben preis-wert. Preis und Wert klaffen auch in der Wirtschaft allgemein auseinander. So ist Bill Gates in einem Jahr der reichste Mann der Welt, im folgenden dann wieder nicht. Obwohl er im Grunde nicht weniger oder mehr besitzt, nämlich Anteile an Microsoft.

Wichtig: Ein Anteil an einer Firma ist stets nur so viel wert wie ein Anteil an einer Firma. Was schwankt ist der Preis, den Anteilseigner für eine Aktie zu zahlen bereit sind. Dieser Preis resultiert aus Hoffnungen oder Befürchtungen. So sinkt fast mit Regelmäßigkeit der Preis einer Aktie, wenn die Firma zum Quartalsende weniger Gewinn  eingefahren hatte, wie die Anteilseigner gehofft hatten. Oder wie das Sprichwort sagt: "Je mehr er hat, je mehr er will, nie stehen seine Klagen still." 

Woher das Geld seinen Wert erhält

Am Anfang war eine Münze soviel wert wie der aufgeprägte Wert, danach wurde Papiergeld an den Goldpreis gebunden und im letzten Jahrhundert an das Bruttoinlandsprodukt, der Summe aller Waren und Dienstleitungen eines Volkes. Welchen Wert dieses BIP letztlich hat, legen die Notenbanken fest, bzw. in der EU die Europäische Zentralbank (EZB). Diese versorgt derzeit noch die Banken des ClubMed mit reichlich Geld, damit diese die Unternehmen mit Krediten versorgen sollen, um die Wirtschaft der Südländer wieder in Schwung zu bringen.

Wie funktioniert eine solche Kreditvergabe? Im Gegensatz zu deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die für Kredite die Einlagen von Sparern ausreichen, nehmen Banken ihrerseits zum derzeitigen Leitzins der EZB von 0,25 % Kredite bei der EZB auf und geben diese zu ihren Konditionen an Kreditnehmer weiter. Nach Rückzahlung des Kredites durch den Kreditnehmer zahlen die Banken ihrerseits den gewährten EZB-Kredit wieder zurück. Die Banken selber müssen den Kredit durch ihr Eigenkapital (in der Regel 3 bis 8 Prozent) absichern. Werden solche Kredite "notleidend" wie derzeit in Italien, wo 13 Prozent der Firmenkredite problematisch sind, muß man im Endeffekt diese mittels Bad Banks abwickeln. Anders ausgedrückt, man vertickt diese Kredite billig an "Heuschrecken" aus Cowboyland, die mit Westernmethoden versuchen, möglichst viel von dem verliehenen Geld beizutreiben, damit sich das Geschäft lohnt.

Der Vorgang der Bereitstellung von Geld und die Rücknahme aus dem Markt durch die EZB läßt sich mit dieser Scherzgeschichte am besten erklären. Kommt ein Tourist in eine kleine Stadt, wo er einige Tage bleiben möchte. Er geht dazu ins einzige Hotel des Ortes, sagt dem Inhaber, er möchte sich einmal die Zimmer ansehen, um eines auszuwählen. Für den Zentralschlüssel hinterlegt er 100 Euro und beginnt mit der Ansicht. Der Wirt nimmt nun die 100 Euro und läuft schnell zum Bäcker und bezahlt dort seine Rechnung, der Bäcker seinerseits läuft zum Metzger und zahlt. Der saust weiter zum Schneider, der ihm seine Berufskleidung erneuert hat und zahlt mit dem 100-Euro-Schein. Der nichts wie hin zum Schuster und begleicht dort seine Reparatur. Der Schuster sieht nun die Möglichkeit, die Dame im Ort, die jedem ihre Gunst erweist, zu bezahlen. Und die rennt zum Hotel und zahlt ihre Zimmermiete. Inzwischen kommt der Tourist zurück an die Rezeption und sagt, ihm gefalle leider keines der Zimmer und er wolle sich im nächsten Ort umsehen. Er erhält seine hinterlegten 100 Euro zuürck. Alle Geschäftsleute haben in der Zwischenzeit ihre Rechnungen bezahlt und jeder ist wieder glücklich. Setzen Sie nun anstelle des Touristen die EZB und Sie wissen, wie der Geldkreislauf funktioniert. 

Im Internet versucht man von Zeit zu Zeit Zahlungen mit alternativen Währungen zu erledigen, wie beim derzeitigen Dilemma der Bitcoins, die mittels komplizierter Rechenoperationen am Computer generiert oder gegen Dollars getauscht werden. Mit diesen Coins wurde an Handelsplattformen gehandelt und ihr Preis in teilweise schwindelnde Höhen getrieben. Aber wie es so ist: Im Internet kommt manchmal etwas weg und so verschwanden allein bei MtGox, der größten Handelsplattform, mal so eben 850.000 Einheiten der Digitalwährung, was den Anlegern bewußt machte, daß Bitcoins keine Golden Nuggets sind, sondern nicht viel mehr als Luftbuchungen, die mit keinem realen Wert hinterlegt sind. Aber immerhin, es war ein echter Hoffnungswert. Mittlerweile fanden sich 200.000 Bitcoins in einer elektronischen "Geldbörse" wieder, Tolle Währung das. Jede sparsame schwäbische Hausfrau wendet sich mit Grausen. Nur Deppen finden sich immer wieder, denn Deppen werden halt nicht alle.

Daß alternative Währungen sehr wohl funktionieren können, bewies bereits während der Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Michael Unterguggenberger, der Bürgermeister der Gemeinde Wörgl in Tirol. Während überall die Arbeitslosigkeit nach oben schnellte, prosperierte Wörgl. Unterguggenberger griff dabei eine Geldtheorie von Silvio Gesell auf. Geld erhöht seine Umlaufgeschwindigkeit, wenn die einzelnen Scheine laufend an Wert verlieren und dieser Wert immer wieder nachgekauft werden muß. Solches Geld wird nicht mehr auf Konten gehortet, sondern hält die Wirtschaft am Laufen. Doch nach rund einem Jahr griff die österreichische Nationalbank ein und untersagte das Wörgler Regionalgeld, getreut dem Motto, daß gute Beispiele schlechte Sitten verderben. Danach brach das gemeindliche Wirtschaftswunder wieder zusammen. 

Regionalwährungen funktionieren, wie der bayerische Chiemgauer beweist. Wichtig ist dabei aber, daß diese Währung in einem überschaubaren Gebiet eingesetzt wird und der regionalen Wirtschaft dient. Das regionale Geld ist wie der Euro an die Leistungsfähigkeit der (in diesem Fall regionalen) Wirtschaft gebunden und kann jederzeit wieder in Euro 1 : 1 zurückgetauscht werden. Dieses Geld gilt allerdings nur in einem begrenzten Gebiet oder landesweit unter Unternehmen, die es akzeptieren. Mehr darüber, über Tauschringe und Umsonstläden, vor allem aber über steuerfreien Zuverdienst, lesen Sie unter www.der-clevere-Lebenskuenstler.de/steuerfreier-zuverdienst.html.

Warum die Finanzindustrie in Wirklichkeit nur Zahlen "produziert"

Kommen wir nun zu einer der unappetitlichsten Auswüchse des Kapitalismus, der "Finanzindustrie". Unter einer Industrie stellt man sich gemeinhin eine Anzahl von Firmen vor, die benötigte Waren herstellt. Doch was stellt die Finanzindustrie her? Schauen wir genauer hin. Es sind Derivate, Zertikate, Optionen, Fianzwetten, Devisenhandel, binäre Optionen, wobei bei allen mittels Hebelwirkung eingesetztes Kapital vervielfacht wird - oder in den Sand gesetzt. 

Da diese "Industrie" aber kein an sich werthaltiges Geld erschafft, produziert sie letztlich nur Zahlenwerte, die sich auf Konten niederschlagen. Um diese Zahlenwerte in reale Werte umzusetzen, müssen dafür Produkte, Immobilien, Ländereien oder Firmen erworben werden. Will zum Beispiel der Milliardär Roman Abramowitsch aus einem Kontoguthaben von 250 Millionen einen wirklichen Wert erschaffen, muß er sich wieder mal eine große Yacht bauen lassen. Dafür entrichtet er den Preis in vorstehender Höhe. 

Dummerweise erhöhen sich die Guthaben auf den Konten der Reichen schneller als die Menge der Waren oder Dienstleistungen. Den Guthaben steht somit kein wirklicher Wert mehr gegenüber. Also muß ein Ausgleich erfolgen. Der Treppenwitz eines solchen Finanzsystems besteht darin, daß es immer wieder, im Abstand einiger Jahre, zusammenbricht, zusammenbrechen muß, sich aber sofort wieder berappelt und von neuem, mit noch größenen Zahlenwerten, fortbesteht. Während also einige an Zahlen reicher und reicher werden, heißt es dann für andere Akteure: Ihr Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein anderer.

Ähnlich an der Börse: Dort erzeugen mittlerweile von Algorhythmen gesteuerte Rechner lediglich in sich unsinnige Zahlensalate, denn von Hochfrequenzrechnern in Millisekunden getätigte Käufe und Verkäufe von Aktien sind für das Funktionieren einer Volkswirtschaft völlig irrelevant. 

Was im Finanzmarkt möglich ist, zeigt der Fall des Bayern-München-Präsidenten Uli Hoeneß. Nach dem Ende seines Strafverfahrens meldet die Zeitschrift "Stern", ihr Informant behauptet, die wahren Dimensionen seien vor Gericht gar nicht aufgeklärt worden. Hoeneß hätte teilweise Werte von 600 Millionen Franken auf seinem Konto gehabt - also ungefähr 400 Millionen Euro. Mit dem Urteil wurde halt mal eben der Gerechtigkeit Genüge getan, was wirklich ablief, soll das dumme Volk nach Möglichkeit sowieso nicht erfahren. Doch wo ist das ganze Geld geblieben? Otto Waalkes, der ostfriesische Götterbote nennt es: "Direkter Geldkreislauf: Wie gewonnen, so zerronnen." Wie Sie zu wahren Werten kommen, erfahren Sie unter www.der-clevere-Lebenskuenstler.de/krisensichere-kapitalanlagen.htlm.

Kommen wir zu den Schäden, die die Finanzindustrie anrichtet. Wie die Zeitung "Guardian" berichtete, besitzen laut Oxfam in Großbritannien fünf reiche Familien mehr als 20 Prozent der (ärmeren) Bevölkerung. 

Weitere weltweite Zahlen: Die privaten Geldvermögen von 241 Billionen Dollar werden bis zum Jahre 2017 auf 345 Billionen Dollar steigen. 85 Milliardäre besitzen bereits jetzt so viel wie die halbe Menschheit. 1 Prozent der Menschheit besitzt die Hälfte des gesamten globalen Vermögens. Dieses gesamte Geld fehlt den Armen überall auf der Welt.

In Deutschland betrug 2013 das private Nettogeldvermögen 3,5 Billionen Euro. 75 Milliardäre besitzen soviel wie der gesamte Bundeshaushalt von 302 Mrd. Euro. 0,5 Prozent der Deutschen besaßen ein Viertel aller Nettogeldvermögen. Demgegenüber stehen 15,6 Prozent der deutschen Bevölkerung (12,6 Mio.), die armutsgefährdet sind, von ihnen beziehen 7,7 Prozent (6,2 Mio.) Hartz IV. 

Diese Zahlen veranlaßten Prof. Günther Moewes in einem Artikel in der Zeitschrift "Humane Wirtschaft" zu diesem Fazit: "Wir befinden uns bereits in einem Zustand postdemokratischer Selbstjustiz durch das globale Netzwerk der Oligarchen von den USA bis China. Nur mit äußerster Entschlossenheit könnte es den Regierungen noch gelingen, die endgültige Etablierung dieses demokratiefeindlichen Superkapitalismus zu stoppen. Wer in dieser Situation der ständigen, lautlosen Umverteilung von unten nach oben und dem weiteren leistungslosen Anstieg der privaten Megavermögen tatenlos zusieht, . . .  der betreibt nicht nur die weitere Entwertung und Prekarisierung der Arbeit, die fortschreitende Verarmung, Ausgrenzung und fehlende Bildungsteilhabe von Teilen der Bevölkerung, sondern der macht sich zum Komplizen der drohenden finalen Herrschaft der Plutokraten aus West und Ost." 

Vor annähernd 2000 Jahren stellte ein anderer, nämlich Jesus Christus, dazu fest: "Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes kommt." Deshalb: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen."

Das Schlußwort hat der für Habgier Zuständige (Mephisto in Goethes "Faust", Szene in Auerbachs Keller): "Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte."