Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Der Fehler im System oder warum Hartz IV Arbeitslose nicht in Arbeit bringt

Die Faschingszeit war gut gewählt. Weil Guido Westerwelle bei seiner Antrittstour als Außenminister erklären mußte, er käme nicht als Tourist in kurzen Hosen sondern in der Tat als Minister, glaubte zuerst die Nation, er versuche sich nun als Büttenredner, als er begann gegen Hartz-IV-Empfänger loszupöbeln. Am Anfang jubelte nur der eigene Anhang, jetzt aber grölt bereits der Stammtisch mit. Zeit, einiges zurechtzurücken.

Das Umfeld
Deutschland nach der Wahl 2009, das ist ein Land wie von Mehltau bedeckt oder von dichten Spinnweben überzogen und ächzend unter der Last von Schnee in einem Winter, der nicht enden will. Wenn dann ein Westerwelle kommt, etwas in die Gegend krakeelt, egal ob es Sinn hat oder kompletter Blödsinn ist, schreckt das Volk auf  und jubelt ihm zu oder buht ihn aus, ganz nach dem Lager, in dem jemand steht. Und Mario Barth erscheint auf dem Bildschirm, zeigt auf die Fernsehzuschauer und kreischt: „Das ist mein Laden.“ Über allem schwebt Angela die Engelsgleiche, während der Erzengel Gabriel auf der Gegenseite vor sich hinzürnt.

1. Fazit
Daß aus einem traurigen Arsch kein fröhlicher Furz entweichen kann, war bereits Martin Luther klar.

Die Realität
Nach einer Studie der Bundesagentur für Arbeit liegt die Zahl der Mißbrauchsfälle bei Hartz IV aktuell bei 1,9 Prozent. Oder anders ausgedrückt: 98,1 Prozent aller Bezieher treiben – entgegen den Beschuldigungen – überhaupt keinen Mißbrauch mit der Leistung aus Alg II. Daher sagt die VdK-Vorsitzende Ulrike Mascher auch: „Diese überwältigende Mehrheit hat es satt, immer wieder als Sozialschmarotzer diffamiert und gedemütigt zu werden.“ Denn Tatsache ist, über 90 Prozent der Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, wollen arbeiten. Suchen verzweifelt nach Arbeit, jedoch nicht nach Sklaventätigkeit. Und das stinkt dem neoliberalen Lager gewaltig. Denn wenn jetzt auch die Arbeitenden von ihrem Verdienst leben wollen – wo bleibt dann der Reibach?

Damit wir der Wirklichkeit näherkommen, zitieren wir jemanden, der sich täglich mit solchen  Problemen auseinandersetzen muß: Christian Rach, der in seiner TV-Sendung verzweifelten Restaurantbesitzern wieder auf die Beine hilft, indem er (lt. FAS) grundlegende Tugenden anmahnt: „Da wurde viel verlernt. Ganz simple, grundlegende Tugenden und Techniken. Das stelle ich auf vielen Gebieten fest, auch in der Wirtschaft. Dabei haben es die, die hier Qualität produzieren, oft besser als jene, die jedem Trend hinterherlaufen und irgendwo in der Fremde etwas zusammenschrauben lassen, um zwei Euro Lohn in der Stunde zu sparen.“ Daher motiviert er seine Beratungsklientel so: „Pleite geht ihr sowieso, aber versuchen könnt ihr es vorher doch, etwas zu ändern.“

2. Fazit
Entweder ändern wir etwas in diesem Lande und zwar schnell und gründlich oder der Laden geht unweigerlich den Bach hinunter.

Die Realität geht weiter
Nach einem Bericht einer bayerischen Tageszeitung hat eine 25jährige den Sprung vom Ein-Euro-Job zur Kinderpflegerin geschafft. Ihr war ein solcher Ein-Euro-Job durch das zuständige Job-Center in einer Kindertagesstätte für 20 Stunden pro Woche vermittelt worden. Weil ihr das so gut gefiel, wurde die Anstellung, die zunächst auf sechs Monate befristet war, zweimal verlängert. Und nun kommt‘s: Parallel dazu absolvierte die junge Frau per Fernstudium ihre Ausbildung. Doch leider gebe es im Bereich der Ein-Euro-Jobber solche Fälle sehr selten, da die Betroffenen zumeist mit finanziellen oder sozialen Problemen zu kämpfen hätten und daher dies die  Arbeitgeber häufig als Belastung darstellten, meinte dazu der Geschäftsführer des Job-Centers. Seine Beobachtung: „Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß nur maximal drei Prozent der Ein-Euro-Jobber in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis übernommen werden.“ Soviel zu den gemeinnützigen Tätigkeiten, mit denen Westerwelle droht.

Ein Lösungsansatz
Verlassen wir nun die destruktive Kritik und kommen zur konstruktiven Kritik. Kritik muß in Deutschland immer konstruktiv sein, weil sonst die Kritisierten niemals auf die wunden Punkte gekommen wären, egal wie naheliegend sie auch sind.

Betrachten wir deshalb zuerst einmal die Regelsätze für Auszahlung von Hartz IV für einen Alleinstehenden. Dabei fallen zwei Zahlen negativ auf, die aber die Haupthinderungspunkte sind, wenn es um die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen geht: Verkehr ÖPNV 19,20 € und Freizeit, Unterhaltung, Kultur 38,71 €.

Wie bereits ausgeführt, haben Hartz-IV-Empfänger und Ein-Euro-Jobber nur dann eine Chance, wenn sie sich wieder für eine neue Tätigkeit qualifizieren (können). Ohne diese geht es einfach nicht. Bietet das Job-Center keine entsprechende Qualifizierung an, mangels Angeboten, müssen die Betroffenen selbst tätig werden, zum Beispiel durch den Besuch von Kursen in der Volkshochschule. Doch alles, was jemand aus eigener Initiative macht, kostet Geld. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Von 38,71 € monatlich? Desweiteren wird der- oder diejenige auf dem Lande eine solche Einrichtung nur in der nächstliegenden größeren Gemeinde vorfinden. Dort muß er/sie hin, nicht nur ein- sondern mehr- oder sogar vielmals. Ein Auto benötigt Treibstoff zum Fahren und der kostet. Den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gibt es ebenfalls nicht umsonst. Doch mit 19,20 € kommt man mit der deutschen Bahn lediglich drei (3) Mal zwei (2) Stationen hin und zurück. Also alles Pustekuchen?

Die Lösung: Zu einer ernsthaften Qualifizierung gehört die Übernahme der Kosten. Und bitte – wenn man den Menschen nicht traut mit Geld richtig umzugehen, dann halt mit Gutscheinen und Fahrscheinen. Wieso wohl sitzt ein Hartzi denn ständig vor dem TV? Weil das nichts kostet, denn er ist GEZ-befreit. Ah ja? Aber weshalb säuft er dann beim Zuschauen? Weil er die Programmformate, speziell wenn Politiker teilnehmen, nur noch im Suff ertragen kann.

Wo ist noch ein Haken?
Wer qualifiziert ist, hat nicht automatisch einen Job. Er muß sich noch bewerben. Das bekommt er durchs Job-Center in Kursen beigebracht. Wie man einen Briefumschlag beschriftet, eine Bewerbung verfaßt, die Unterlagen zusammenstellt undsoweiterundsofort. Und dann versendet der Bewerber seine Bewerbungen und versendet seine Bewerbungen und versendet seine Bewerbungen. 10, 20, 30, 50 und immer mehr Bewerbungen. Resultat Null. Wenn er Glück hat, bekommt er seine Unterlagen mit einem belanglosen Begleitschreiben ungelesen zurück, wenn er Pech hat, landen diese, selbstverständlich ungelesen, im Papierkorb. Wieso eigentlich?

Manchmal reicht ein Blick in eine Zeitschrift wie zum Beispiel Ökotest. Die hat nämlich in ihrer Februar-Ausgabe festgestellt: Ohne Internet geht gar nichts mehr. Digitalisierte Bewerbungsmappen gehören inzwischen zum Alltag. Immer mehr Firmen akzeptieren ausschließlich Onlinebewerbungen. Nur bei den Arbeitsagenturen hat man davon offensichtlich noch nichts gehört.

3. Fazit. Die vielleicht beste Lösung:
Auf die eigenen Beine stellen. Statt Buckeln Aufrechtstehen. Auf der Webseite „Gegen Hartz“ läßt sich nachlesen, daß auch Selbständige Hartz IV erhalten können, solange sie noch nicht genügend verdienen. Hartz IV hat in diesem Fall die Ich-AG abgelöst. Wer also mehr kann als nur eine Bierflasche heben und austrinken, sollte seine Talente einsetzen. Schneeschippen? Warum denn nicht? Selbständige Hausmeisterdienste sind doch immer gefragt. Alte Handwerke? Wenn jemand sowas kann, dann nur zu. Die Zeitschrift „Landlust“ ist seit wenigen Jahren der absolute Renner auf dem Medienmarkt und strebt schnurstracks auf eine verkaufte Auflage von 600.000 Exemplaren zu. Und weshalb? Weil sie genau über diese fast vergessenen Tätigkeiten berichtet. Seine Meinung BILDen ist zwar schön (kann man das überhaupt mit dem Blatt?), aber Weiterbilden ist noch besser.

Und niemals von anderen seelisch runterziehen lassen oder sich selber runterziehen. Reichwerden kann jeder lernen. Hä? Wie? Wo? Was? Dabei ist die Anleitung dazu kostenlos. Schon vor über 100 Jahren hat der Amerikaner Wallace D. Wattles das Buch „Die Wissenschaft des Reichwerdens“ verfaßt. Da das Urheberrecht für das Werk inzwischen ausgelaufen ist, wird es gratis im Internet angeboten. Klicken Sie dazu – jetzt gleich – auf diesen Link, danach auf der Seite im linken Menü auf „Gratis“ scrollen runter bis zum entsprechenden Buch und zur Zeile „Hier downloaden“. Und nicht ojeoje und zweifeln.

Dieses Buch hat eine australische Autorin, weil es urheberrechtsfrei ist, zu einem Weltbestseller umgearbeitet und verdient sich daran dumm und dämlich. Der Bestseller trägt den Titel „The Secret“. Also stimmt der Inhalt, denn: Es funktioniert.