Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Eine Kuh macht nicht nur "Muh"

Während die einen bei jedem neuen Prelaunch dabei sind, der das Blaue vom Himmel runter verspricht und am Ende nichts erhalten als wiederum einen Haufen neuer Spam-Mails, gehen andere mit offenen Augen durch die Welt und finden eine profitable Geschäftsidee. So wie Daniela Dorrer aus Adlkofen.

Von nix kommt zwar nix, denn zuvor ist meistens eine Zeit des Experimentierens nötig. Schließlich haben die Götter den Schweiß vor den Erfolg gestellt. Also: Da war ein Kuhstall, in dem 25 Kühe vor sich hinmüffelten -– na sagen wir mal, sie stanken, wenn sie länger nicht auf der Weide waren.

Das war die Idee. Kuhduft in Dosen. Wer kauft denn sowas? Verrückte Idee, oder doch nicht? Von wegen, auch dafür gibt es einen Markt. Daniela Donner (24) sagt, daß es Leute gibt, die den Geruch eines dampfenden Kuhstalls gar nicht mehr kennen. Großstädter zum Beispiel. Und dann sind da noch jede Menge Auswanderer aus Bayern, die ein Stück Heimat mit in die Fremde nehmen wollen. Oder einfach Heimweh haben. Ganz viele bestellen den Dosenduft auch als Spaßgeschenk.

Also ran ans Experimentieren. Zuerst hat Daniela alte T-Shirts in den Stall gehängt. War nix – der einzigartige Geruch aus Tier, Mist und Futter wollte einfach nicht gescheit am Stoff haften bleiben. Nächster Versuch: Ein anderer Stall. Da stimmte die Luftzirkulation nicht, sie war eher ungünstig. Grübel, grübel und studier, und der Geistesblitz ist da.

Industriewatte, an Wäscheklammern im Kuhstall aufgehängt. Dort hängt sie zwischen fünf und zehn Tagen. Weil: 30 Tage war doch zu lang, den Geruch hält dann selbst die sprichwörtliche Sau nicht aus. Anschließend kommt der „Original bayerische Stallduft“ in wiederverschließbare Aluminiumdosen und wird in alle Welt verschickt, bis nach Amerika, Spanien, Australien. Preis pro Dose 5,95 Euro plus Porto.

Der Kuhstall war erst der Anfang. Daniela denkt bereits über neue Geschmacks-, pardon Geruchsrichtungen nach. Nachzusehen im Internetshop unter www.stallduft.de.

Die Idee ist also leider weg. Aber wenn in Bälde die amerikanischen Soldaten aus Grafenwöhr abziehen, da ließe sich doch noch was machen, oder? Zum Beispiel den „Latrinenduft“ des Truppenübungsplatzes einfangen. Und dann an die Amis als „Smell of Grafenwohr“ als Erinnungsstück verkaufen.