Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Du suchst den Trend? Hier findest Du ihn

Verbraucher haben wechselnde Wünsche. Teils kommen sie selbst darauf, wenn die Zeit dazu reif ist, teils muß man sie auch mit der Nase darauf stoßen. Dazu beschäftigt die Industrie ihre Trendforscher und Trendscouts. Wer als erster einen neuen Trend erkennt, kann richtig Geld scheffeln. Nicht alle Trends sind gleich groß, aber auch ein Trend, der eine Nische verspricht, ist in der Regel nicht zu verachten. Wie findet man diese?

Selbstverständlich hat ein Regenschirmverkäufer in der Sahara eine echte Nische entdeckt, ebenso wie ein Dessous-Händler in der Antarktis. Aber wird daraus auch ein profitabler Handel? Auch der geniale Entrepreneur, der vor Jahren Klopapier im MLM vertreiben wollte, glaubte eine eigene Nische entdeckt zu haben. Leider war er der einzige, der dieser Meinung war.

Wir sehen also, mit Nachdenken allein kommt man nicht weiter. Deshalb gilt auch hier: Augen auf. Nicht nur im Straßenverkehr sondern auch im Geschäftsverkehr. Also: Was steht in der Zeitung, welche Printmedien verkaufen sich derzeit besonders gut, welche Spots laufen im TV? Das sind bereits gute Anzeichen, um festzustellen, wie ein Markt sich wandelt. Oder hätten Sie sich träumen lassen, daß ein widerliches Gesöff mit Namen Bubble-Tea plötzlich ein dickes Geschäft in diesem Sommer werden würde? Ach - in Ihrer Gemeinde wird der Mist noch gar nicht verkauft? In meiner auch noch nicht. Aber ich weiß es trotzdem. Steht ja inzwischen überall zu lesen.

Es gibt kurzzeitige Trends wie Moden, und es gibt Trends, die sich langsam aufbauen, dann aber jahrelang anhalten. Zu einem solchen Trend gehört natürliches Leben sowie Vorsorge für die Zukunft. Und die verheißt derzeit wenig Gutes. Was ist daher im Moment und in der Zukunft aktuell?

  • Zurück aufs Land
  • Die Wohnung schöner einrichten
  • Selbstversorgung, im eigenen Kleingarten, Balkon oder Urban Gardening
  • Herstellung von Verkauf von Naturseifen
  • In Genossenschaften investieren und Mitglied werden
  • Alle Sorten von rohem Schinken
  • Einwecken kommt wieder ganz groß
  • Selbstschneidern sowieso, ist preiswerter als kaufen und betont die eigene Individualität
  • Statt Bier sanfte, stille Mineralwässer trinken
  • Fruchtweine, wie bei Oma, trinken
  • und ganz groß in diesem Sommer Fruchtweincocktails.

Auch an der Wand und an der Decke wird es rustikal durch die neue Lust am Alpenglück. Wer nicht den berühmten "röhrenden Hirsch" im Goldrahmen aufhängen will, der sollte sich halt mit dem Kopfschmuck des Hirsches schmücken. In das Geweih läßt sich nämlich eine Lampe integrieren. So kommt das Hirschgeweih als Kronleuchter und mit Swarovski-Kristallen besetzt daher. Wer den Trend nicht nut mitmachen sondern auch mitverkaufen will, sucht sich am besten einen guten Kontakt zu Jägern oder staubt Geweihe auf Flohmärkten ab.

Kommen wir zu einem anderen Dauer-Trend. Dem Kampf gegen die lästigen Pfunde. Daß Diäten allein wenig nützlich sind sondern sogar gefährlich werden können, spricht sich langsam herum. Das Wichtigste zum Abnehmen ist noch immer Bewegung, Bewegung, Bewegung. Nun schätzt es nicht jeder, mit hängender Zunge durch die Gegend zu hecheln, auch als Joggen bekannt. Fitness-Studios machen sich diesen "Notstand" zunutze, indem sie ihre Mitglieder mit den tollsten Geräten trainieren lassen - solange bis diese die Geduld verlieren. Doch aus Austria kommt Hilfe in der Not. Dort existieren bereits eine ganze Reihe von Wellness-Studios, die tatsächlich Erfolge beim Abnehmen erreichen. Die ersten beiden Studios sind schon in Deutschland eröffnet worden.

Das Geheimnis dabei: Eine ganzheitliche Gewichtsabnahme wird durch ein persönlich abgestimmtes Ergometertraining erreicht und dabei wird - Infrarotlicht eingesetzt. Die Studios versprechen den Abnehmwilligen abnehmen mit Turbogeschwindigjeit, Fettverbrennung, schöne straffe Haut, frei von Cellulite, ein jugendliches Aussehen, das Ganze auch einsetzbar bei altersbedingten Beschwerden. Zum Beispiel 12 kg weniger in nur einem Monat.

Geschäftsgründern - und selbstverständlich Inhabern von Studios - werden hohe Gewinne bei nur geringen Anschaffungskosten versprochen. Schauen Sie mal rein unter www.geoway.at oder www.perfectforms.at. Selbstverständlich garantiere ich für nix und stehe auch nicht in Verbindung mit dem Anbieter.

Auch für den Held im Manne oder der Heldin in der Amazone gibt es ein neues Trendtraining, frisch aus den USA, das sich Crossfit nennt. Dabei wechselt täglich das Workout of the day, bei dem mit Medizinbällen, an Turnringen, mit Springseilen oder auch (Herkulesw läßt grüßen) mit Eisenkugeln mit Griffen, den sogenannten Kettlebells, auf eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen oder auf Zeit trainiert wird. Mit einer Kombination aus Athletik, Turnen und Gewichtheben sollen Ausdauer, Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Schnelligkeit verbessert werden. Alles in Zukunft nötig, wenn es heißt: Auf geht's, Welt retten. Anlaufstellen für zukünftige Weltretter finden sich unter http://map.crossfit.com.

Auch diese Trends, die sich seit geraumer Zeit herauskristallisieren und Teil der kollektiven Rückbesinnung auf alte Werte sind, bieten cleveren Zeitgenossen ständig gute Verdienstmöglichkeiten:

  • Heimat, Produkte aus der Region, Trachtenmoden
  • Volksfeste, Events, Musizieren, Kunsthandwerkermärkte
  • Bahnfahren, Nostalgiefahrten mit Oldtimer-Zügen und -Schiffen
  • Oldtimer-Ralleys
  • Blade Nights und Running Days (wenn die Bläden am Tag und in der Nacht durch die Gegend rennen).

Ihren Höhepunkt bereits überschritten haben wohl die Bubble-Tea-Läden. Zwar haben 5 Ketten rund 160 Bars eröffnet und auch McDonald's verkauft die Zuckerbomben in 800 Filialen. Doch der deutsche Franchise-Verband bleibt skeptisch und lehnt eine Aufnahme der Ketten ab, da er einen Absturz nach dem Hype befürchtet wie beim Sandwich-Händler Subway. Schon ködern Ketten Kunden mit Preisen von einem Euro pro Becher - bei Kosten der Zutaten von 52 Cent. Zum Verdienen zu wenig, zum Kotzen zu viel. 

Und was kommt nach Bubble-Tea? Wahrscheinlich "Frozen Yoghurt", ein Softeis auf Joghurtbasis, das in größeren Städten jetzt immer öfter in speziellen Yoghurtbars verlauft wird. Aber es geht auch anders, wie es Daniela Sepp aus Gauting beweist. Mit ihrem PrincipessaMobile steht sie auf Parkplätzen vor Einkaufszentren, Diskotheken, Messen und Flohmärkten und kann auch für private Firmenveranstaltungen gebucht werden www.principessa-mobile.de.

Nach Bubble-Tea kommt Kokoswasser, das neue Trendgetränk aus Brasilien. Nach dem Durchbruch in den USA soll das Isotonikum jetzt Europa erobern, denn in Amerika ist der Absatz von Kokoswasser auf 400 Mio. Dollar explodiert. In Lateinamerika und Asien wird Kokoswsser schon seit Jahrzehnten getrunken und auch hierzulande wird es von einzelnen Internetshops vertrieben und soll auch bei Rewe erhältlich sein. Aber damit es der große Hit wird, mußte es wohl erst aus Amerika zu uns kommen.

Alles kommt mal wieder: Der richtige Kaffeefreund und -genießer röstet seinen Kaffee selber und zwar mittels der "Röstbiene". Der beste Hinweis also darauf, daß der Nullachtfünfzehn-Kaffee nicht mehr das Maß aller Dinge ist, Tchibo zum Trotz. Wer heute noch nicht selber röstet, kauft Kaffee bei kleinen Spezialröstereien in Kaffee-Spezialgeschäften. 

Die Girlie-Schuhmode im Jahr 2014 ist nicht neu aber bequem. Es darf wieder gelatscht werden. In der In-Metropole London sind die Schuhgeschäfte mit der neuen Sandalenware schon leergekauft. Und so sehen die Treter aus: Flach, irre bequem und potthässlich. Also richtig cool. Aber doch nicht Birkenstock. Und wenn Sie in Zukunft eine Elfe auf der Straße in Badelatschen sehen - die hat es richtig gecheckt.

Und jetzt: Statt Bart ab Bart dran
Als Trend der Städter zeigen nicht nur Nachthemden tragende Salafisten ihre verfilzten Suppentellerfeger. Auch der gerade der Pubertät entronnene männliche Nachwuchs (Conchita Wurstel läßt grüßen) macht jetzt einen auf hart aber herzlich und läßt das Unkraut im Gesicht sprießen. Wenn also Ihnen, liebe Damen, der sich als Herr des Hauses Gebährdende mit Vollbart, kariertem Holzfällerhemd, Arbeiterjeans, gehalten von Hosenträgern, unter die Augen zu treten gedenkt, verfallen Sie nicht in schallendes Gelächter. Das schadet seinem Ego dann doch gewaltig. Nicken Sie lieber anerkennend und überreichen ihm eine Axt. Seinen erstaunten Blick erwidern Sie mit "Die Axt im Haus etc". Entweder er spaltet dann am Wochenende endlich die zehn Festmeter Holz vom letzten Jahr - oder er rasiert sich wieder.