Geld allein macht nicht unglücklich (Peter Falk)

Der clevere Lebenskünstler


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Die Krankheit, die nicht sein müßte

Die Älteren unter Ihnen, die jetzt so ins Rentenalter eingetreten sind, werden sich vielleicht noch erinnern können. In der Mitte des letzten Jahrhunderts waren Herzinfarkte und Schlaganfälle Erkrankungen, die nur selten auftraten. Der Herzinfarkt (oder seine Vorstufe Angina pectoris) wurde auch Managerkrankheit genannt. Heute sind diese Krankheiten, neben Krebs, die häufigste Todesursache. Welcher Mensch stirbt noch ganz profan an Altersschwäche?

Dabei hat sich die Medizin, speziell die Chirurgie, hier ein neues, ein ausbaufähiges, Arbeitsgebiet aufgebaut. Man setzt Herzschrittmacher ein, legt Bypässe oder transplantiert das Herz gleich ganz. Sofern ein gebrauchtes, noch funktionsfähiges, verfügbar ist. Fortschritt der Medizin? Wie hat die Menschheit eigentlich Jahrtausende überlebt?

Dabei gab es noch bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts ein probates Mittel gegen die Vorstufen dieser Erkrankungen, das unsere Eltern oder Großeltern sogar in ihrer Hausapotheke hatten. Übrigens: es gibt dieses Mittel heute noch. Teilweise können Sie es in der Apotheke als homöopathische Arznei erhalten, es gibt aber auch die verschreibungspflichtige stärkere Variante. Allerdings ist es den Drückerkolonnen der Pharmaindustrie, pardon: den Pharmaberatern, gelungen, das Wissen um dieses Medikament aus dem Gedächtnis der Mediziner zu vertreiben - schließlich gibt es ja heute "hochwirksame" und selbstverständlich teuere, gewinnbringendere Medikamente gegen Bluthochdruck, Angina pectoris und ähnliches.

Dabei kennt selbst die "Ärztebibel", der Pschyrembel, diesen Wirkstoff noch. Aber fragen Sie Ihren Arzt einmal danach. Es wird Sie anschauen, als wären Sie der Fred vom Jupiter. Bestenfalls wird er Ihnen erklären, er habe keine Erfahrung mit diesem Medikament. Immerhin: Rund 1000 deutsche Ärzte sollen es noch kennen. Die Rede ist von Strophanthin.

Die Strophanthin-Pflanze wurde 1859 während der Livingstone-Expedition in Afrika zufällig entdeckt, in England aufbereitet, in Frankreich analysiert und in Deutschland erst als Tinktur in Tropfenform und ab 1906 äußerst heilbringend von Professor Albert Fraenkel durch intravenöse Gabe angewendet. Danach war es über fünf Jahrzehnte hinweg führendes Mittel in der deutschen Herzmedizin, wurde aber in der Nachkriegszeit durch das von amerikanischen Pharmaherstellern propagierte Digitalis - mit seinen schweren Nebenwirkungen - zunehmend verdrängt. Zur Therapie akuter Herzschwäche wurde Strophanthin trotzdem noch bis Anfang der 90er Jahre lehrbuchgemäß empfohlen und erfolgreich eingesetzt. Für den Notfall war es - in Tropfenform - früher zudem in vielen Hausapotheken vorrätig, ähnlich wie Natron.

Strophanthin wirkt kreislaufunterstützend und ist vorteilhaft bei Ödemen, da es Wasseransammlungen auszuscheiden hilft. Es fördert die Durchblutung, insbesondere des Herzmuskels, durch seine Wirkung auf Arterien, die dadurch entspannt und erweitert werden. Ebenso wirkt es bei Bluthochdruck, Herzschwäche, Schlaganfall/-gefahr, arterieller Verschlußkrankheit der Beine sowie eventuell bei Demenz, Astma bronchiale, endogener Depression, Grünem Star und hat keinerlei unerwümschte Nebenwirkungen.

Homöopathische Strophanthin-Mittel wie G Strophantinum D 6 von DHU, Strophantab von Heel oder Strophanthus D 4 von Sanum sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie sind für den Einstieg und bei nur leichter Herzschwäche und Angina pectoris zu empfehlen. Das einzige in Deutschland erhalten gebliebene Strophanthin-Arzneimittel "Strodival mr" von Meda ist rezeptpflichtig. Zu diesen magensaftresistenten Weichkapseln gibt es noch für akute Beschwerden Zerbeißkapseln.

Beide Medikamente werden von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, nicht aber von privaten - deren Versicherte brauchen wohl mehr kardiologische Action rund um ihre Krankheit?

Ausführliche Artikel von Ärzten finden Sie im Netz unter www.strophantus.de. Der unter www.strophanthin.twoday.net veröffentlichte lange Artikel erschien zuerst in einer medizinischen Zeitschrift des Thieme-Verlages und wird laufend auf dem neuesten Stand gehalten.


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